Faktencheck

Eine Studie des Instituts für Energie und Umweltforschung (ifeu, Heidelberg) und des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW, München) im Auftrag des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM, Berlin) zeigt auf, dass zur Wärmepumpen-Boomphase auch der Wärmeschutz beachtet werden muss. 

  • In Deutschland gibt es etwa 20 Mio. Wohngebäude mit rund 41 Mio. Wohneinheiten, die alle beheizt werden müssen.
  • 16 Prozent der gesamten klimaschädlichen CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus dem Gebäudesektor, der größte Teil durch das Heizen mit Gas oder Öl.
  • Es gibt nur einen Ausweg: Statt mit fossilen Energieträgern wie Öl und Gas muss künftig mit Erneuerbarer Energie geheizt werden.
  • Dafür müssen die Gebäude fit gemacht werden. Ein Gebäude, das fit ist für die Beheizung mit Erneuerbaren Energien, ist „Niedertemperatur-ready“.

Wer die mit der ausgefeilten Wärmepumpentechnik klimafreundlich erzeugte Wärme gleich wieder durch die Wände nach außen entweichen lässt, macht den Nutzen der Wärmepumpe zunichte. Ein gigantischer Stromverbrauch und viel zu hohe Heizkosten sind die Folge. 

Die gesamte Studie können Sie hier herunterladen.

Warum gehören Wärmeschutz und Wärmepumpen zusammen?
Antworten auf diese Frage gibt eine neue Studie des Instituts für Energie und Umweltforschung (ifeu, Heidelberg) und des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW, München) im Auftrag des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM, Berlin). Die Ergebnisse zeigen, dass zur Wärmepumpen-Boomphase unbedingt eine Wärmeschutz-Offensive im Bestand hinzukommen muss.

„Wärmeschutz und Wärmepumpen sind gemeinsam viel effizienter als jede einzelne Technologie für sich. Kombiniert tragen sie dazu bei, die elektrische Energie effektiver zu nutzen, durch gedämmte Gebäude den Heizwärmebedarf zu senken und auch das Stromnetz zu entlasten“, erklärt ifeu-Geschäftsführer Dr. Martin Pehnt.

Das sorglose Einbauen von Wärmepumpen in ungeeignete Gebäude zieht nicht nur hohe laufende Kosten nach sich, sondern überlastet auch die Stromerzeugung, die Stromnetze und damit die Umwelt. Deshalb wird der Einbau von Wärmepumpen in ungeeignete Gebäude seit 2023 richtigerweise auch nicht mehr staatlich gefördert.

Das Expertenteam von ifeu und FIW hat auch die Auswirkungen verstärkten Wärmeschutzes auf das Energiesystem und die Netze untersucht und damit eine erweiterte Dimension des Themas erschlossen: Bis zu sechs Millionen neue Wärmepumpen, 15 Millionen Elektroautos und eine Million Ladepunkte bis 2030 treiben den Strombedarf deutlich nach oben. Zu große Spitzenlasten vor allem in der kalten Jahreszeit können das lokale Stromnetz überlasten. In der Studie heißt es: Gedämmte Gebäude reduzieren die Strom-Spitzenlast im Winter um den Faktor 2 – 3 und tragen damit nicht nur zur Netzstabilität bei, sondern vermindern auch die benötigten Netzkapazitäten deutlich.

Die gesamte Studie können Sie hier herunterladen.

 

Unter Wärmedämmung bezeichnet man im Volksmund die sogenannten Wärmedämmverbundsysteme (WDVS). Diese sind eine effektive Methode, um Gebäude besser zu isolieren und den Energieverbrauch zu reduzieren. Diese Systeme bestehen aus verschiedenen Komponenten wie Dämmstoffen, Putzen und Armierungen, die an der Außenseite eines Gebäudes angebracht werden. Die Dämmstoffe sorgen für eine optimale Wärmedämmung, während die Putze und Armierungen die Fassade schützen und gestalten. Dadurch können Energieverluste minimiert und das Raumklima verbessert werden. Wärmedämmverbundsysteme bieten auch ästhetische Vorteile, da sie die Möglichkeit bieten, das Erscheinungsbild eines Gebäudes zu verändern und zu modernisieren. Es gibt verschiedene Arten von Wärmedämmverbundsystemen, die je nach Bedürfnissen und Anforderungen des Gebäudes ausgewählt werden können. Die richtige Installation und hochwertige Materialien sind entscheidend für die langfristige Leistung und Effizienz des Systems.

Die Kollegen vom VDPM haben auf ihrer Website weitere Informationen zusammengestellt:

Zur Website des VDPM

Der Außenwandratgeber des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) ist ein umfassendes Informationswerk, das für Bauherren von großem Interesse ist. Dieses handliche Kompendium fasst alle relevanten Informationen zur Gebäudehülle prägnant und verständlich zusammen. Von den Grundlagen massiver Außenwände über die verschiedenen Möglichkeiten der Wärmedämmung bis hin zu spezifischen Details wie Mauerwerk, Dämmstoffe, Putzarten und bauphysikalischen Grundlagen – der Ratgeber deckt alle Aspekte ab.

Bauherren finden hier wertvolle Hinweise zum Wohnkomfort und zu Heizkosten, eine Übersicht über intelligente Wahlmöglichkeiten für Alt- und Neubauten sowie detaillierte Informationen zu Materialien und Techniken. Themen wie Brandschutz, Ästhetik, Umwelt- und Gesundheitsaspekte sowie rechtliche Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten werden ebenso berücksichtigt.

Der Außenwandratgeber dient somit als eine zuverlässige und fundierte Informationsquelle, die Bauherren dabei unterstützt, fundierte Entscheidungen zu treffen und die Vielfalt der Optionen bei der Planung und Umsetzung von Bauvorhaben besser zu verstehen.

Hier können Sie den Außenwand-Ratgeber herunterladen.